Nicht ohne Grund scheitern 70 % der Initiativen zur Transformation von Organisationen. Es liegt schlicht und ergreifend daran, dass man Verhaltensweisen nicht verändern kann, ohne vorher das Mindset zu verändern. Beim verhaltensorientierten Ansatz zur organisatorischen Transformation werden Systeme und Prozesse angepasst, indem Mitarbeiter zu neuen Verhaltensweisen motiviert werden bzw. Anreize geschaffen werden. Ohne eine Änderung des Mindsets stehen die gewünschten organisatorischen Verhaltensweisen jedoch oft im Widerspruch zur Auffassung des Einzelnen. Dies macht es schwierig oder gar unmöglich, die gewünschten Ergebnisse nachhaltig zu erzielen. Mit einem nach außen gerichteten „Outward Mindset“ sehen wir andere als Menschen, die genauso wichtig sind wie wir selbst. Wir berücksichtigen ihre Bedürfnisse, Herausforderungen und Ziele. Dabei orientieren wir uns an gemeinsamen Erfolgen. Wir sehen uns in der Verantwortung, unsere Arbeit gut zu machen. Gleichzeitig wollen wir unsere Arbeit aber auch so gestalten, dass andere ihre Aufgaben erfolgreich leisten können. Denn wir sind uns bewusst, dass auch ihre Arbeitsleistung zu den übergeordneten Unternehmenszielen beiträgt.
Wenn wir Outward Mindset haben – wenn andere Menschen so wichtig sind wie wir –, wollen wir ihnen natürlich behilflich sein. Also passen wir unsere eigenen Anstrengungen an, um ihnen die Arbeit zu erleichtern. Anstatt andere für unsere Frustrationen verantwortlich zu machen oder uns als Opfer unserer Umstände zu sehen, beginnen wir, neue Möglichkeiten und Lösungen für unsere größten und langwierigsten Probleme zu entdecken.
In der Praxis bedeutet ein Outward Mindset, dass man sich aktiv bemüht, Menschen, mit denen man zu tun hat, zu verstehen und sich in sie einzufühlen. Unabhängig davon, ob es sich um Kollegen, Kunden oder sogar Fremde auf der Straße handelt. Dazu gehört, offen für Feedback zu sein, aktiv zuzuhören und zu erkennen, dass der Erfolg einer Gruppe oder Organisation von den kollektiven Leistungen all ihrer Mitglieder abhängig ist.
Die Kultivierung eines Outward Mindsets zielt darauf ab, engere Beziehungen aufzubauen, stärkeres Vertrauen und eine bessere Zusammenarbeit zu fördern. Ein Outward Mindset eröffnet das volle Potenzial einer menschenzentrierten und leistungsstarken Kultur, die zu größeren Erfolgen für alle Beteiligten führt. Es handelt sich dabei um einen transformativen Ansatz für das Privatleben und die Arbeit, der sowohl für Einzelpersonen als auch für Organisationen tiefgreifende Auswirkungen hat.
Ein nach innen gerichtetes Inward Mindset ist eine selbstbezogene Sichtweise. Nach innen gerichtet zu sein bedeutet, dass wir uns auf unsere eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Ziele konzentrieren – oft auf Kosten anderer. Wenn wir mit einem Inward Mindset leben und arbeiten, sehen wir Menschen als Objekte und nicht als Menschen. Wir sehen andere also als Mittel zum Zweck, als irrelevante Objekte, die ignoriert werden können, oder als Hindernisse, die überwunden werden müssen. Wir betrachten andere Menschen also nicht als Individuen mit eigenen Gedanken, Gefühlen und Perspektiven. Die Tendenz zu einem Inward Mindset kann sich auf unterschiedliche Arten äußern. Es kommt oft zum Vorschein, z.B. indem wir anderen die Schuld geben, unsere eigene Fehlbehandlung anderer rechtfertigen oder uns vor der Verantwortung scheuen.
Wenn wir uns dazu entschließen, Menschen als Objekte zu sehen, suchen wir nach Möglichkeiten, diese Entscheidung stets aufs Neue zu rechtfertigen. Wir sehen andere nicht als gleichwertig an, was die Betroffenen dazu einlädt, im Gegenzug negativ auf uns zu reagieren. Ihre Verhaltensweise rechtfertigt natürlich unsere ursprüngliche Entscheidung, sie nicht als ebenbürtigen Menschen zu sehen. Dieser Teufelskreis aus Rechtfertigungszwang, gegenseitiger Fehlbehandlung und Schuldzuweisung kennzeichnet die meisten unserer Beziehungen, wenn wir uns nach innen richten. Solange wir diesem Rechtfertigungszwang nicht entkommen können, werden wir uns weiterhin in den Problemen verlieren, die zu einem großen Teil hausgemacht sind. Solange wir nicht die offensichtliche Wahrheit anerkennen können – dass unsere Mitarbeitenden, Familienmitglieder und Nachbarn genauso wichtig und legitim sind wie wir selbst –, werden unsere Beziehungen angespannt bleiben und die Ergebnisse, die wir gemeinsam erreichen, deutlich geringer ausfallen als möglich.
Hier sind einige Beispiele der beiden Mindsets in der Praxis:
Der Hauptunterschied zwischen einem Outward Mindset und einem Inward Mindset ist der jeweilige Blickwinkel. Ein Inward Mindset ist stets auf sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse ausgerichtet. Ein Outward Mindset ist dagegen auf andere und deren Bedürfnisse ausgerichtet. Am Arbinger Institute verfolgen wir die Auffassung, dass die Kultivierung eines Outward Mindset entscheidend für den Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen, die Förderung vertrauensvoller Zusammenarbeit und die Erzielung optimaler Erfolge für alle Beteiligten ist.
Ein Outward Mindset kann Organisationen in einem sich schnell verändernden Geschäftsumfeld zu mehr Zusammenarbeit, Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit verhelfen. Indem man die Bedürfnisse anderer Menschen berücksichtigt und eine ergebnisorientierte, kollaborative Arbeitskultur schafft, initiiert man eine kulturelle Transformation. Es entwickelt sich dabei nicht nur ein erfüllenderes Arbeitsumfeld für ihre Belegschaft, sondern Unternehmen erzielen auch nachhaltig bessere Geschäftserfolge.
Schauen wir uns ein typisches Szenario an, bei dem das Mindset eine Rolle spielt:
Iris und Toni arbeiten in der gleichen Marketingabteilung. Sie wurden beauftragt, gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten. Jedoch haben beide unterschiedliche Meinungen darüber, wie sie das Projekt angehen sollen. Toni ist überzeugt, dass sein Ansatz der richtige ist, und er ist nicht offen für Feedback oder Vorschläge von Iris. Wann immer Iris eine Anregung einbringt, lehnt Toni sie kategorisch ab und besteht darauf, die Dinge auf seine Weise zu erledigen. Er ist darauf bedacht, im Recht zu sein und seinen Willen durchzusetzen. Toni ignoriert dabei die Zusammenarbeit mit Iris, um die optimale Lösung für das Projekt zu finden.
Aufgrund von Toni’s Einstellung beginnt Iris, ihn als arrogant, anstrengend in der Zusammenarbeit und egoistisch zu betrachten. Toni ist sich nicht bewusst, dass Iris im letzten Quartal an einem ähnlichen Projekt sehr erfolgreich gearbeitet hat. Aber aufgrund der Art und Weise, wie sie Toni’s Verhalten wahrnimmt, behält sie ihren Erfahrungsschatz zurück und möchte, dass er mit seinen eigenen Bemühungen vorerst scheitert.
In diesem Szenario arbeiten sowohl Toni als auch Iris mit einem nach innen gerichteten Mindset. Sie konzentrieren sich auf ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche und denken nicht an das Team als Einheit. Dies führt zu Spannungen und Konflikten zwischen Toni und Iris und wirkt sich letztlich auf den Erfolg des Projekts aus.
Vermutlich waren wir alle schon einmal Toni oder Iris in unserer Berufslaufbahn. Nun, die einfachste Lösung zur Bewältigung dieses Konflikts besteht darin, ihn mit einem Outward Mindset zu begegnen. Iris und Toni sind sich beide darüber im Klaren, dass es das Richtige wäre, ihre persönlichen Motive beiseite zu legen und sich stattdessen auf das Wohl des Teams zu konzentrieren. Doch durch das Inward Mindset ist es aus ihrer jeweiligen Sicht fast irrational, das richtige Verhalten an den Tag zu legen.
Wenn wir reflektieren und uns über unsere Auswirkungen auf andere bewusst werden, dann können wir Beziehungen wie diese positiv transformieren. Und die Wahrheit ist, dass die Transformation individueller Arbeitsbeziehungen das Herzstück einer umfassenden organisatorischen Transformation darstellt. Sobald Menschen in Konflikten beginnen, sich gegenseitig als Menschen zu sehen, werden die angepassten Verhaltensweisen langfristig Bestand haben. Mit anderen Worten: Der Shift von einem Inward Mindset zu einem Outward Mindset ist der Schlüssel, um Menschen zu veränderten Verhaltensweisen zu bewegen. Und die Zahlen belegen dies:
Unser Managing Partner, Mitch Warner, erklärt in diesem Video, warum die meisten Change-Initiativen nicht funktionieren:
Die gute Nachricht ist, dass es wesentlich einfacher ist, Ihre Organisation nach außen zu richten, als Sie denken. Im Kern besteht ein Outward Mindset darin, sich die Zeit zu nehmen, andere als Menschen zu sehen. Mitmenschen, die genauso wichtig sind wie wir selbst. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, welche Auswirkungen unser Tun auf sie hat.
Das Training des Mindsets setzt an der Wurzel der betrieblichen Herausforderungen an, indem es die Selbsterkenntnis durch eine Reihe von Tools, Konzepten, Übungen und Videomaterial unterstützt. Ziel ist es zunächst, Empathie zu wecken und Menschen dazu zu bringen, anders zu sehen, bevor man überhaupt darüber nachdenkt, kollektiv anders zu handeln.
Erst wenn Menschen wirklich verstehen, wie sich ihr Verhalten auf andere auswirkt, und beginnen, ihre Kollegen als Menschen und nicht als Objekte zu sehen (was in der Regel mit einigen Aha-Momenten, Offenbarungen und lebensverändernden Transformationen einhergeht), können wir uns an die Lösung organisatorischer Herausforderungen herantasten. Dieser Shift des Mindsets ist der Katalysator für signifikante und nachhaltige Veränderungen. Und warum? Weil Menschen, wenn sie ihre Mitmenschen wirklich sehen, immer wieder geeignete Antworten finden, und eigenverantwortlich die richtigen Entscheidungen treffen, die zur Lösung beizutragen.
Arbinger hilft Ihnen dabei, die Bedürfnisse und Herausforderungen Ihrer Organisation umfassend zu evaluieren. Wir gewährleisten mit den unterschiedlichsten Trainingsmaßnahmen, dass Organisationen das absolut Beste aus den Investitionen in Ihre Belegschaft erzielen. Sie können gerne mit einem unserer Experten sprechen, um mehr über den Prozess zu erfahren.
1. Effektivere Zusammenarbeit und Teamwork
Wenn Mitarbeitende ein Outward Mindset an den Tag legen, richten sie ihr Augenmerk stärker darauf, die Bedürfnisse anderer zu verstehen. Der Fokus richtet sich stärker auf eine produktive Zusammenarbeit, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Man denkt nicht mehr primär: „Was habe ich davon?“. Man wird sich bewusst, welche Einflüsse und Auswirkungen seine Rolle auf die Mitmenschen hat.
Erfahren Sie von Carla Debow von CenturyLink, wie wichtig es ist „die Person auf der anderen Seite des Tisches wirklich zu verstehen“:
2. Höheres Mitarbeiterengagement und Bindung
Ein Outward Mindset kann zu größerem Engagement und höherer Mitarbeiterbindung führen. In einer menschenorientierte Kultur investieren Mitarbeitende mehr in den Erfolg ihrer Kolleg:innen und des Unternehmens als Ganzes. Dies schafft engagiertere Teams und kann erhebliche Fluktuationskosten ersparen.
3. Gesteigerte Kundenzufriedenheit und Loyalität
Wenn Mitarbeitende ein Outward Mindset entwickeln, orientieren sie sich stärker an den Bedürfnissen der Kunden – ob interne oder externe Stakeholder. Eine menschenzentrierte Kultur fördert aufrichtige Empathie. Dies begünstigt qualitativ hochwertige Dienstleistungen, welche die Kundenzufriedenheit und die Loyalität steigern.
4. Bessere Innovationsfähigkeit und Agilität
Wenn Mitarbeitende offener für neue Ideen und Perspektiven werden, steigt damit auch die Innovationsfähigkeit. Die Möglichkeiten sind schier grenzenlos, wenn es um das Potenzial gelebter organisatorischer Agilität geht. Kundenorientierte Prozesse, Produkte oder Dienstleistungen werden begünstigt, welche die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens stärken und die Anpassungsfähigkeit an veränderte Marktbedingungen erhöhen.
5. Positive Arbeitskultur
Wenn Mitarbeitende ein Outward Mindset leben, schaffen sie eine positivere und solidarischere Arbeitskultur. Dies hat positive Auswirkungen auf die Arbeitsmoral, die Motivation und die allgemeine Arbeitszufriedenheit. Zudem entwickelt sich ein erfüllenderes Arbeitsumfeld für die Belegschaft und ein attraktiveres Image als Arbeitgeber.
Wenn all diese Faktoren zusammenwirken, ist Ihr Team für ein rasantes, expansives Unternehmenswachstum gerüstet.
Gehen wir nun der Frage nach, wie ein Outward Mindset in der Praxis konkret aussieht. Lassen Sie uns dazu einen Blick auf Fallstudien werfen, um die Auswirkungen einer kulturellen Transformation zu betrachten:
Raytheon nutzte Arbingers Prinzipien des Outward Mindset, um Ausgaben in Höhe von 100 Mio. USD zu senken, ohne auch nur einen einzigen Mitarbeiter zu entlassen. Erfahren Sie wie:
Tubular Steel Inc. wuchs von 30 auf über 100 Mio. USD und vervierfachte den Gewinn – alles in einem schrumpfenden Markt. Sehen Sie wie:
Die Polizeidienststelle von Kansas City reduzierte die Zahl der Beschwerden um 100 % dank eines Outward Mindset. Erleben Sie die Transformation:
Die Welt erlebt gerade einen massiven Umbruch. Die Schaffung einer menschenzentrierten Kultur ist heute eine entscheidende Komponente für das Erreichen der gewünschten Unternehmenserfolge. Die Daten sprechen eine eindeutige Sprache. Wenn sich die Mitarbeitenden in ihrer Organisation wahrgenommen und geschätzt fühlen, steigt ihr Potenzial für einer erfolgreiche Leistungsentwicklung dramatisch an. Ein Outward Mindset ist der Schlüssel, um Ihre Organisation auf dieses Ziel hin auszurichten.
Möchten Sie mehr über die Entwicklung eines Outward Mindset in Ihrer Organisation erfahren? Sprechen Sie mit einem Experten aus unserem Team.
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